S o l a r e n e r g i e                                                                                                                 15. .11.  10

Diese Seite enthält Informationen zu

         Thermischer Solarenergie

            Photovoltaik

            Windenergie

Holzpellets – Heizungen (auch eigene Erfahrungen)

            Kalt gepreßtes Pflanzenöl

            Wasserstoff

Biodiesel

            Geothermie

            Blockheizkraftwerke

                        Energiespeicher

 

Anmerkungen:

Sehr aktiv und kompetent setzt sich der Solarenergie – Förderverein Deutschland e. V. (SFV; www.sfv.de )  für einen Umstieg auf regenerative Energien  ein, der auch eine Zeitschrift herausgibt, den Solarbrief.

 

Jeder, der einen eigenen Stromzähler hat, kann schon jetzt auf  Strom umsteigen, der nicht aus Kohle- oder Kernkraftwerken kommt, in dem er seinen Strom von einem Ökostromanbieter bezieht. Sinnvoll ist das allerdings nur, wenn der Anbieter mit den Erträgen neue Anlagen, Windräder, Fotovoltaikanlagen oder Wasserkraftanlagen baut. Vertrauenswürdig sind nach meinem Eindruck vor allem EWS, Elektrizitätswerke Schönau

 info@ews-schoenau.de  und Greenpeaceenergy. Der Umstieg ist einfach und problemlos.


Hier möchte ich keine umfassende wissenschaftliche Darstellung liefern, sondern dem Interessierten einen Einstieg bieten und von meinen Erfahrungen berichten. Bei der Wortwahl habe ich mich Hermann Scheer angeschlossen, der alle erneuerbare Energie, auch Energie aus Biomasse als Solarenergie bezeichnet. Sein Buch "Solare Weltwirtschaft" ist sehr zu empfehlen. Er belegt darin,  daß der Weltenergieverbrauch im Gegensatz zu vielen anders lautenden Behauptungen tatsächlich aus erneuerbaren Quellen zu befriedigen ist. Er erläutert darüber hinaus, daß auch ein großer Teil der bisher verwendeten Rohstoffe durch pflanzliche Materialien ersetzbar sind  

Am 14. 10 10 ist Hermann Scheer, dieser unermüdliche Kämpfer für erneuerbare Energien und Träger des Alternativen Nobelpreises im Alter  von 66 Jahren verstorben   

Eine nochmals deutlich gesteigerte Brisanz hat die Frage „Fossile oder Solarenergie“ durch die Untersuchungen bekommen, über die Richard Heimberg in seinem Buch  „The Party is over“ berichtet. Danach ist weniger das Ende der Ölvorräte interessant, als vielmehr der Zeitpunkt, zu dem die Förderung nicht mehr gesteigert werden kann und allmählich zurückgeht. Nach Meinung der kompetentesten Fachleute (nicht der offiziellen Energie – Agenturen) wird dieser Zeitpunkt zwischen 2005 und 2010 liegen !!.( siehe die Seite Oil Peak – was ist das?) Zusätzlich verschärft wird das Problem durch den in jüngster Zeit rasant wachsenden Ölbedarf von China und Indien.

Thermische Solarenergie

In Röhren wird eine Flüssigkeit durch die Sonneneinstrahlung erwärmt und diese gibt die Wärme in einem Wärmetauscher entweder direkt an das Brauchwasser ab oder heizt einen Speicher (bei uns 300 Liter)  hoch, der seinerseits wieder nach dem Prinzip des Durchlauferhitzers das Brauchwasser erwärmt. (Kollektorfläche in unserem Fall 4,8 qm). Ich war erstaunt, daß selbst an kalten Wintertagen noch Energie geerntet wird. Im Winter wird das Brauchwasser vorgewärmt und vom Heizkessel auf die gewünschte Temperatur gebracht. Im Sommer ruht der Kessel. Nach 6 Jahren wurde die ziemlich teure Frostschutzflüssigkeit gewechselt, was aus meiner heutigen Sicht wohl nicht unbedingt nötig war. Sonst ist keine Wartung erforderlich. Ich freue mich jedes mal, wenn ich im Keller am Steuerungskästchen vorbeigehe und das grüne Lämpchen leuchtet, d. h. die Anlage „erntet“ Sonnenenergie. Aus heutiger Sicht wäre ein etwas kleinerer Kollektor und dafür ein größerer Speicher noch besser. Bei schönem Sommerwetter ist die Maximaltemperatur von 60 Grad im Speicher schon nach 2 Tagen erreicht und danach wird nicht mehr geerntet. Wir gehen allerdings recht sparsam mit Wasser um. Andererseits muß bei einer längeren Schlechtwetterperiode im Sommer doch der Kessel einspringen. Eine zu lange Aufenthaltszeit des Brauchwassers ist allerdings nicht sinnvoll, da sich dann die sog. Legionellen zu stark vermehren können.

Photovoltaik

Wohl die bekannteste, aber z. Z. noch teuerste alternative Energie. Platten aus Silizium geben bei Lichteinfall elektrischen Strom ab. In Deutschland kann der Strom ins Netz eingespeist werden und wird mit  21 –28 Cent/KWh vergütet  Die Stadtwerke Karlsruhe errichteten 2007 eine zweite große Solaranlage auf Dächern der Stadt. Die erste wurde auf der Südseite des „Müllbergs“ errichtet, wobei die Bürger Anteile erwerben konnten. Dies fand so viel Interesse, dass die Stadt weiter machte.
 
Windenergie

Dies scheint z. Z. die auch wirtschaftlich interessanteste Möglichkeit zu sein. Wir waren im Herbst 01 erst in Ostfriesland und dann in Schleswig - Holstein und waren überrascht, WIE viele Anlagen dort bereits laufen. Bei einem Rundblick um 360 Grad sieht man bis zu 80 Windräder  über die Gegend verteilt.  Dabei konnten wir uns auch überzeugen, daß die Maschinen praktisch geräuschlos laufen. Wenn man nicht in  unmittelbarer Nähe in Lee steht, hört man den Wind, aber nicht das Windrad. An der Küste gibt es auch ausgedehnte Vogelschutzgebiete. Nach unserem Eindruck bleiben die Vögel von den z.T. in  unmittelbarer Nähe laufenden Anlagen völlig unbeeindruckt.

Über Geschmack kann man bekanntlich ewig streiten, ich persönlich  jedenfalls finde diese schlanken, sich majestätisch bewegenden Maschinen einfach schön.

Manche fürchten auch den von den Rotoren ausgehenden Infraschall. Nach Angaben des Geschäftsführers des Karlsruher "Windmühlenberges" T. Müllerschön zeigen Messungen, daß der direkte unter dem Rotor ankommende Infraschall etwa 10% des in einem PKW bei normaler Fahrt auftretenden Schallpegels aufweist.

Entgegen einer oft gehörten Meinung sind Windkraftanlagen auch im Binnenland sinnvoll. 2004 wurde z. B. in NRW mehr Windstrom, als in Mecklenburg-Vorpommern erzeugt. Man hat inzwischen gelernt, Windräder speziell für niedrige Windgeschwindigkeiten (z. B. mit größeren Rotorblättern) zu konstruieren, die an der Küste zu oft wegen starkem Wind abschalten würden.

Inzwischen besteht für jedermann die Möglichkeit, durch Beteiligung an einer entsprechenden Gesellschaft seinen persönlichen Ausstieg aus der Atomwirtschaft zu vollziehen. Wir haben z. B. Anteile am "Windmühlenberg" in Karlsruhe erworben  Dort  auf der bergartigen Mülldeponie sind inzwischen 3 Windräder aufgestellt.  Interessanterweise kann bei günstigen Verhältnissen - in diesem Fall die "Düsenwirkung" des etwa 100 m hohen Berges - selbst in der chronisch windarmen Oberrheinebene eine solche Anlage wirtschaftlich arbeiten. Außerdem beziehen wir unseren Strom von den EWS Schönau.

Seriöse Investoren berücksichtigen bei der Finanzierung einen totalen Rückbau der Anlagen; wenn bei einer Anlage, z. B. nach 30 Jahren, eine Reparatur nicht mehr sinnvoll ist, sind genügend Rücklagen gesammelt, um das Windrad samt Turm und Fundament abzubauen, bis buchstäblich die grüne Wiese wieder hergestellt ist. Welch ein Unterschied zu Kernkraftwerken!

Bereits 2003 überschritt die installierte Leistung die der Wasserkraftanlagen. Ende 2004 betrug der Windstromanteil an der Gesamtstromerzeugung 6,17%.  Ende 2010 war der Anteil der erneuerbaren Energien auf 19% gestiegen.

Energie aus Biomasse

Holzhackschnitzel – Kessel sind vor allem in Österreich sehr verbreitet, erfordern einen ziemlich großen Lagerraum und sind vor allem als größere Anlagen interessant.

Zentralheizung mit Holzpellets

Da unsere Ölzentralheizung schon ziemlich alt war, haben wir uns im Herbst 01 eine solche Anlage einbauen lassen. Eine Heizung mit Scheitholz ist natürlich genau so nachhaltig und viel billiger, erfordert aber für Holzbeschaffung und Aufbereitung einen beträchtlichen Zeitaufwand und vor allem körperlichen Einsatz, der  mit steigendem Alter immer mehr Mühe bereitet. 

Pellets sind in diesem Fall aus Holzabfällen ohne Zugabe von Fremdstoffen gepreßte "Stifte" von ca 6 mm Durchmesser und 20 mm Länge. Wir bekamen unsere Pellets anfangs noch aus Österreich, wo diese auch diese Art Heizungen bereits recht verbreitet sind; inzwischen kommt ein Teil bereits aus der Nähe. Der Energieaufwand für das Trocknen, Pressen und den Transport zum Kunden soll etwa 3% des Brennwerts betragen, während bei fossilen Brennstoffen 30% für Aufbereitung und Transport erforderlich sind (Angaben der Fa. CompacTec (www.compactec.de).

 Pellets – eine Energie mit Zukunft ?

Gelegentlich hört man, Holzpellets seien keine Lösung für die Zukunft, da die Holzernte in Deutschland für eine Versorgung nicht ausreiche.
Mitte 2009 gibt es knapp 6 Millionen Öl- und 100 000 Pelletsheizungen.  Aus dem Sägewerksbereich fallen jährlich über 5 Millionen Tonnen Holzabfälle an, die allein schon für etwa eine Million Heizungen ausreichen würden. In unseren Wäldern, im waldreichsten Land Europas, werden jährlich 70 Millionen Festmeter aus nachhaltiger Forstwirtschaft geerntet, während  ca 95 Millionen Festmeter Holz nachwachsen. Z. T. werden seit 2006 schnell wachsende Pappeln und Weiden auf nicht genutzten landwirtschaftlichen Flächen angebaut. Langfristig wäre so eine Versorgung von ca 10 Millionen Haushalten denkbar. Vor dem Hintergrund, daß sich niemand darüber Gedanken macht, daß über 99% des in Deutschland verbrauchten Kraftstoffs importiert werden müssen, ist die eingangs gestellte Frage  ohnehin eine merkwürdige Argumentation. Ein Anteil von 15% der Heizenergie aus deutschem Anbau wäre ein enormer Fortschritt und der Rest könnte aus Rußland, Schweden oder im Prinzip aus der ganzen Welt importiert werden, im Gegensatz zu Erdöl, das nur in ganz wenigen Ländern vorhanden ist, 70% in den politisch sehr kritischen Ländern der Golfregion.(Angaben nach Solarbrief 3/02 des Solarenergie – Fördervereins und Info der Fa Schellinger)

Technik

Die Pelletstechnik ist seit langem im Tierfutterbereich erprobt und ausgereift. Die Herstellung von Pellets aus Holz erfordert allerdings wesentlich höhere Drücke. Die Pellets werden im Tankwagen angeliefert und per Schlauch in den Lagerraum geblasen. Über eine 2. Leitung wird der entstehende Staub abgesaugt. Ab Herbst 2002 verfügte der anliefernde Tankwagen über eine eingebaute elektronische Wage, die jede beliebige Liefermenge erlaubt, mißt und ausdruckt.( Vorher mußten die einzelnen Kammern entsprechend den bestellten Mengen befüllt werden und konnten so nicht völlig ausgenutzt werden). Vom Lagerraum werden die Pellets per Hand oder über eine Förderschnecke, bei größeren Entfernungen über eine Saugleitung in einen Vorratsbehälter gefördert, aus dem eine weitere Schnecke die jeweils erforderlich Menge zum Brennertopf fördert. Die Zündung erfolgt über 700 Grad heiße Luft. Der Kessel arbeitet je nach Anforderung im Modus "Vollast" oder "Teillast". Neuerdings sind winzige Mengen farbig gekennzeichneter Pellets beigemischt, aus denen der Hersteller ermittelbar ist. Im ersten Winter füllte ich noch per Hand den Vorratsbehälter (wobei man eine gute Übersicht bekommt, wie hoch der Verbrauch bei verschiedenen Betriebszuständen ist), inzwischen ließen wir eine Förderschnecke einbauen, welche uns diese Arbeit erspart.

Wartung

Etwa alle 3 Wochen wird die Brenner -"Retorte" gereinigt und ausgesaugt und ein knapper Eimer Asche aus dem Brennerraum gefegt, die ein guter Bodenverbesserer für den Garten ist. 2 - 3 mal je Jahr soll der Kessel oben geöffnet und gereinigt werden, für zwei geschickte Hände kein Problem.

Probleme

Im November 02 trat 3- 4 mal stärkerer Rauchgeruch auf und 2 mal traten leichte Verpuffungen auf. Dies war wahrscheinlich auf den höheren Abriebanteil ("Sägemehl") im Rest der Vorjahrspellets zurück zu führen.

In unserem schlecht schallisolierten Fertighaus ist die Förderschnecke im darüber liegenden Wohnzimmer gut hörbar. Da sie aber relativ selten und kurzzeitig läuft, kann man das Geräusch auch als Signal auffassen, "es läuft, alles OK".

Da der Kessel keinen Boiler enthält, wird hierfür der Speicher der Solaranlage (in meinem Fall 300 l) benützt. Da der Heizkessel aber ständig das Brauchwasser mit heizt, geht die Energieausbeute der Solaranlage während der Heizperiode zurück. Abhilfe wäre ein größerer Speicher mit eingebautem Boiler. Dieser würde in den Übergangszeiten auch den Heizkreislauf solar unterstützen.

Nachteile und Preise

Anlage noch teuer: komplett mit Einbau ca 15000  €  (bei steigendem Ölpreis ist auf die Dauer trotzdem Wirtschaftlichkeit zu erwarten) Der Zuschuß des Bundes ist inzwischen von 2000 €.- auf 50.- je KW, d.h. in unserem Fall ca 750.- zurück gegangen Im Heizwert entsprechen etwa 2 kg Pellets einem Liter Heizöl. Die Preise betrugen

Sommer 01                  0.176 €/kg  (inclusive  MWSt), bezw.. € 0,37 je kg bei Sackanlieferung.
Herbst 02                     0.184,
1-04                            0,195
8-04                            0,178
10-05                          0,169
8-06                            0,197
4-07                            0,182
5-08                            0.164
6-09                            0.200

7-10                            0,217

Sehr angenehm ist, daß es gelegentlich (z. B. wenn man bei offener Heizraumtür nach dem Brenner schaut) leicht nach Holzfeuer im ganzen Haus riecht, während uns vorher immer wieder mal empfindliche Gäste auf einen leichten Ölgeruch hinwiesen.

Noch einige Daten zu unserer Anlage

Baujahr des Hauses  (Fertighaus)                    1968
Wohnfläche mit Einliegerwohnung                      220 qm
Fläche der therm. Solaranlage Paradigma          4,8 qm
Inhalt des Solarspeichers (gleichzeitig Boiler )   300 l
Hersteller und Typ des Kessels              Pellettissimo KP 15, Fa. VFR
Kesselleistung                                                 15 KW
Geliefert und aufgestellt durch                          Fa. Bach, Umwelttechnik, Forbach
Kapazität Lagerraum                                          ca 8 t
Zuschüsse zum Kessel                                      Darlehen  zu 2,4 %
                                            Zinsen  und 4,17 % Tilgung der Kreditanstalt für
                                           Wiederaufbau  über 15400 €
Derzeitiger Pelletslieferant                  Raiffeisen Zentralgenossenschaft Karlsruhe

1999 gab es in Deutschland 1000 Pelletsheizungen, Ende 2004 bereits 24000

Kalt gepreßtes Pflanzenöl

Nach meiner Einschätzung könnte dies der Fahrzeugkraftstoff der Zukunft für die ganze Erde sein. Er befindet sich bereits jetzt auf dem Markt. Nachteile: bis jetzt ist er nur für Dieselmotoren verwendbar. Der Umbau ist bis jetzt noch relativ teuer, ca.3000 € (für eine Anlage mit 2 Tanks, wobei mit Dieselöl gestartet wird, etwa 1500€) Das Tankstellennetz ist noch sehr dünn. Es besteht aber die Möglichkeit, sich mit Freunden zusammen zu tun, und sich mit einem großen Faß + Pumpe sozusagen eine eigene Tankstelle in die Garage zu stellen. Prof. E. Schrimpf von der FH Weihenstephan, der sich seit Jahren mit kalt gepreßtem Pflanzenöl beschäftigt, hat nachgewiesen, daß der gesamte derzeitige Kraftstoffverbrauch durch kalt gepreßtes Pflanzenöl ersetzt werden kann. Dies würde eine immense zusätzliche Einnahmequelle für die Bauern vor allem in den Ländern des Südens darstellen und die weltweite Landflucht verringern, welche für viele in den Slums der Großstädte endet. Ein Beispiel von ihm, um die Größenordnungen zu verdeutlichen: Wenn 12% der Gesamtfläche Afrikas mit Ölpalmen bepflanzt würden, könnte mit dem Ertrag der gesamte Erdölverbrauch der Erde gedeckt werden. (Es ist natürlich klar, dass eine derart punktuelle Erzeugung nicht sinnvoll wäre),
Gefahren
Entgegensteuern muß man einer sich bereits abzeichnenden Entwicklung: Großkonzerne lassen Urwald abbrennen und legen großflächige Monokulturen z. B. mit Ölpalmen an. Außerdem wird das volle Potential nur ausgenützt, wenn mit biologischem Landbau gearbeitet wird.
In der  konventionellen Landwirtschaft werden je Hektar und Jahr inclusive Herstellung von Dünger und Pflanzenschutzmitten ca 100 l Dieselkraftstoff „verfeuert“ Eine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion wird vermieden, wenn die Ölpflanzen im Mischfruchtanbau entstehen. Im übrigen kann gesagt werden, dass der Hunger auf der Welt nicht durch Nahrungsmittelmangel entsteht, sondern ein Verteilungsproblem ist. In der Stadt Wien z. B. wird täglich so viel Brot weggeworfen, wie die ganze Stadt Linz benötigt.

Wasserstoff

Nach einer Meldung der Karlsruher Zeitschrift "Sonntag" vom 28. 4. 02 hat sich das Bundesverkehrsministerium in der "Verkehrswirtschaftlichen Energiestrategie (VES)" mit Automobil- und Energieunternehmen darauf verständigt, daß Wasserstoff der Kraftstoff mit dem größten Zukunftspotential sei. Z. Z. plane die Bundesregierung mit der Industrie das "Clean-Energy-Partnership-Projekt (CEP)". Damit soll die Wasserstoffantriebs- und Tankstellentechnologie unter Alltagsbedingungen getestet und weiter entwickelt werden.
Damit ist genau das eingetreten, was Hermann Scheer in seinem Buch "Solare Weltwirtschaft" befürchtet:
Die Herstellung von Wasserstoff ist eine aufwendige Großtechnologie, Verteilung,  Tankstellentechnologie und Fahrzeuge sind teuer und sichern weiterhin den Vorsprung der Industrieländer. Vor allem wird bewußt oder unbewusst völlig übersehen, dass Wasserstoff überhaupt keine Primärenergie ist, sondern mit hohem Aufwand z. Z. zum allergrößten Teil aus Erdöl hergestellt werden muß. Selbst wenn er durch Elektrolyse mit Strom aus Windkraftwerken oder Photovoltaikanlagen hergestellt wird, entstehen dabei hohe Verluste, so daß die Gesamtenergiebilanz unnötig verschlechtert wird.

 Biodiesel

Hier gibt es schon mehr Tankstellen und neuere Fahrzeuge können Biodiesel und im Wechsel normalen Kraftstoff problemlos tanken.  Bei älteren Fahrzeugen müssen meist einige Dichtungen im Kraftstoffsystem ausgewechselt werden.  Nachteil: hoher Aufwand für die Herstellung erforderlich

Geothermie

Eine ziemlich "neue" Energie. Bis zu 80 m lange Rohre werden senkrecht in der Erde versenkt. Diese werden von Flüssigkeit durchströmt, deren Wärme nach dem Wärmepumpenprinzip ausgenützt wird.

Blockheizkraftwerke  (BHKW)

Keine spezielle Energie, sondern eine spezielle Art der Energieumwandlung. ein solches "Kraftwerk" besteht aus einem Verbrennungsmotor, der einen Generator antreibt, also Strom erzeugt. Die Wärme aus Abgasen und Kühlwasser kann zur Heizung verwendet werden. Solche Anlagen sind inzwischen auch in einer für Einfamilienhäuser geeigneten Größe erhältlich.

Die nächste Anlage, die wir hätten besichtigen können, stand allerdings in Mainz. Die Anlagen sind also noch recht selten. Den Ausschlag dafür, daß wir uns nicht dafür entschieden, gab dann, daß es im Herbst 2001 noch keine solch kleine Anlagen gab, die mit kalt gepreßtem Pflanzenöl betrieben werden können. Wir entschieden uns deshalb für den nachhaltigen Brennstoff Holz. Mit großer Leistung existieren solche Anlagen bereits. Das Reichstagsgebäude wird z. B. mit einer solchen mit Pflanzenöl betriebenen Anlage geheizt. . Inzwischen gibt es sogar kleine BHKWs, die mit Pellets betrieben werden.

 Anfang 07  wurden in Deutschland 13% des Strombedarfs Co2-frei erzeugt, im windreichen Januar 07 waren es sogar 28%<Solarbrief 2/07>.

Das "Memorandum für eine ökologische "New Deal" Politik" von Hermann Scheer und eine Zusammenfassung seines Buchs

Energiespeicher

Windenergie und Strom aus Fotovoltaik – Anlagen steht nicht jederzeit zur Verfügung.  Die Zeitlücken könne auf folgende Weise überbrückt werden.

            Akkus

Diese Speichermöglichkeit ist vor allem für Fahrzeuge interessant. Für Großanlagen ist sie bisher zu teuer. Die neueste Entwicklung sind Lithium – Ionen – Akkus, bekannt aus Handys, die gegenüber Nickelmetallhydrid-, noch mehr gegenüber Blei – Akkus bei gleichen Gewicht  sehr viel mehr Energie speichern können.

            Gasdruckspeicher

In Huntdorf in Niedersachsen wird mit nicht benötigtem Strom ein unterirdischer Gasspeicher mit 300 000Kubikmeter mit Druckluft gefüllt, mit der zu anderen Zeiten Druckluftmotoren betrieben werden, die Generatoren antreiben. Die Luft beim Verdichten gekühlt und beim Entspannen erhitzt werden muß, ist der Gesamtwirkungsgrad allerdings nur ca. 40%. Die Anlage liefert  z. Z. für ca 2 Stunden 230 Megawatt, etwa ein Viertel der Leistung eines Kernkraftwerks. Z. Z: wird daran gearbeitet, die beim Kühlen gewonnen Energie später zum Erhitzen zu verwenden, was den Wirkungsgrad auf ca 70% erhöhen würde.  Eine ähnliche Anlage existiert bisher nur im US Bundesstaat Alabama. <nach Strom für den Notfall, Welt am Sonntag v. 16. 3. 08>

            Salzspeicher

Wie oben bereits erwähnt, arbeitet man auch an Anlagen, in denen Wärme durch Schmelzen von Salz gespeichert wird. Der Vorgang läuft mit einem Wirkungsgrad von fast 100% ab.

            Warmwasserspeicher

Im Kreis Offenburg steht ein Einfamilienhaus, das um einen wassergefüllten Speicher mit 40 000 l Inhalt herumgebaut ist. Die vorhandene thermische Solaranlage reicht aus, um mit der an sonnigen Tagen geernteten Wärme das ganze Jahr das Haus und ein kleines Schwimmbad zu heizen.

            Kühlhäuser

Das hört sich vielleicht etwas lustig an, aber in den Niederlanden wird im Rahmen des EU – Projekts „Night Wind“ der am Tage reichlich vorhandene Windstrom dazu verwendet, Kühlhäuser tiefer, als erforderlich herunter zu kühlen. Am Tage kann man die Kühlaggregate mehrere Stunden stillsetzen, so daß der Strom dafür für andere Zwecke zur Verfügung steht.

            Kombikraftwerke

Keine ausgesprochene Speichermöglichkeit,    sondern ein virtuelles Kraftwerk, das aus der Zusammenschaltung von Windrädern, Fotovoltaik , Biogasanlagen und Wasserkraftanlagen und so rund um die Uhr Strom liefern kann.

 

Pumpspeicherwerke

Das ist wohl die zukunftträchtigste Variante. Seit langem pumpt man bei Zeiten geringem Strombedarfs Wasser aus tiefer gelegenen Speicherseen in höher gelegenene und bei Zeiten hohem Strombedarfs betreibt man mit diesem Wasser wieder Turbinen zur Stromerzeugung. Wenn alle Wasserkraftanlagen, bei denen dies topografisch möglich ist, auf Pumpspeicherbetrieb umgebaut würden, wäre das Problem der Speicherung wahrscheinlich weitgehend gelöst. Gut Möglichkeiten dazu bestehen z. B: in Norwegen.

Das Memorandem "Solare Weltwirtschaft" von Herrmann Scheer findet sich auf der folgenden Seite