Bedingungsloses Grundeinkommen für alle?                                                                  10. 2. 08

Diese Idee, mit der sich Erich Fromm schon in den 60er Jahren befasst hat, wird in der letzten Zeit von sehr unterschiedlichen Seiten diskutiert.

Der bekannteste Vertreter eines solchen Einkommens ist der Gründer und Inhaber der DM –Kette, Götz Werner. Die europäische Katholische Arbeitnehmerbewegung hat sich in einem Weißbuch dafür ausgesprochen. Speziell die Deutsche Katholische Arbeitnehmerbewegung KAB diskutiert das Thema seit Jahren. Ihre Vorsitzende, Frau Birgit Zenker hat Ende 07 mit Werner Rätz  und Andreas Exner das Buch herausgebracht „Grundeinkommen. Soziale Sicherheit

Ohne Arbeit“. Darin wird das Konzept aus sozialer, ökologischer und globaler Sicht diskutiert.

Worum geht´s?

Jeder Bürger, vom Baby bis zum Greis erhält vom Staat ein Grundeinkommen, im Modell Werner bis zum 21. Jahr ansteigend und ab 65 wieder leicht fallend

 

Verschiedene Formen

In der Diskussion sind vor allem ein an bestimmte Bedingungen geknüpftes Einkommen, eine negative Einkommensteuer und ein Bedingungsloses Grundeinkommen.

 

Wie finanzieren?

Es gibt mehrere Modelle. Im Modell  Werner sollen die erforderlichen Mittel  durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer erbracht werden, die KAB schlägt eine Finanzierung durch Wiedereinführung der Vermögenssteuer, geringere Abschreibungen und höhere Besteuerung von Gewinnen, Zinsen und Börsenspekulationen vor. Die Parteien allerdings nähern sich diesem Thema nur zögerlich.

 

Das Besondere am Modell Götz Werner

Götz Werner will nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer alle anderen Steuern wegfallen lassen.

 

Wer wird dann noch arbeiten?

Sicher werden sich einige mit dem Grundeinkommen begnügen. Einige werden sich mit dem Grundeinkommen begnügen und eine sie befriedigende ehrenamtliche Tätigkeit ausüben. Die meisten werden arbeiten, weil ihnen das Grundeinkommen nicht genügt, oder weil sie in der Arbeit auch eine Möglichkeit sehen, sich selbst zu verwirklichen.

 

Konsequenzen

Die Menschen werden vom täglichen Existenzdruck befreit und der Zugang zu anderen Formen von Arbeit wird ihnen erleichtert, Familienarbeit, Pflege, Gemeinwesenarbeit. Da die Menschen nicht mehr gezwungen sind zu arbeiten, wird sich wieder ein echter Arbeitsmarkt entwickeln. Das bedeutet, die Arbeitsplätze müssen attraktiv gestaltet werden und unangenehme oder schwere Arbeiten müssen besser bezahlt werden.

Wer einer künstlerischen oder ehrenamtlichen oder sozialen Tätigkeit nachgehen oder an einer Erfindung oder Entdeckung arbeiten will, ist nicht gezwungen  einer (ungeliebten) Arbeit nach zu gehen, um überleben zu können. Das bedeutet insgesamt eine erhebliche Erweiterung der persönlichen Freiheit.

Die ganze, jetzt zur Verteilung der Sozialleistungen erforderliche Bürokratie kann entfallen

Die Unternehmer brauchen den Beschäftigten nur eine um das Grundeinkommen verringerte Entlohnung geben. Die Waren können also billiger werden, dazu zwingt die Konkurrenz der Firmen untereinander. Dieser Verbilligungseffekt dürfte die Preiserhöhung durch die höhere Mehrwertsteuer etwa ausgleichen. Die Warenpreise dürften etwa gleich bleiben.

 

Folgen für die Wirtschaft

Durch die Entlastung der menschlichen Arbeit von Sozialabgaben werden die Lohnstückkosten gesenkt und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gesteigert.

Importierte Waren unterliegen ebenfalls der erhöhten  Mehrwertsteuer und werden deshalb im Vergleich zu deutschen Waren teurer.

 

Die Homepage von Götz Werner.    www.unternimm-die-Zukunft.de

Erich Fromm zum bedingungslosen Grundeinkommen

Ein Interview mit Götz Werner

Eine Zusammenfassung