Vita: 5. 1. 18
1934 in Schlesien geboren, 1946 durch Vertreibung mit meiner Mutter und meiner Schwester erst ins Erzgebirge und dann auf abenteuerlichen Wegen nach Ettlingen gelangt, wo ich ins Gymnasium eintrat. Ungefähr 1950 baute ich die erste Federgabel für mein Fahrrad, eine Schwinge aus Flacheisen, mit Schlauchstücken als Federn; mein erstes "Fully" fuhr allerdings nur wenige Meter.
Ungefähr 3 Jahre später erfaßte mich dann die Faszination des "selbst beweglichen Eisenhaufens" beginnend mit einem 18ccm Lohmann - Hilfsmotor und sich allmählich steigernd bis zur schweren BMW, mit der ich u. a. mit Seitenwagen und Schneekette Paßüberquerungen im Winter genoß. Daneben war ich Vicemeister im Südwestpokal beim Trial.
1958 begann ich an der Uni Karlsruhe das Maschinenbau - Studium, um später Chefkonstrukteur in einer Motorradfirma zu werden. (Was ich natürlich nie wurde).
Nach einem runden Dutzend Motorräder
steigender Größe entdeckte ich dann allmählich meine erste Liebe wieder. 1978
baute ich ein voll gefedertes Fahrrad mit Scheibenbremse vorn, dies überstand
u. a. eine Großglocknerüberquerung, wobei allerdings die Bremsbeläge aus Leder
überfordert waren und nach der halben Abfahrt durch Beläge aus guter,
österreichischer Bergkiefer ersetzt werden mußten.
1980 erfand ich dann das Liegerad, hinten und vorn superkomfortabel gefedert
(dies entwickelte sich später sozusagen zu einem meiner Markenzeichen). Mit
28" - Rädern hinten. u. vorn und Semi -
Linearantrieb.
1985 half ich in der Eifel mit, den HPV zu gründen und staunte, wie viele
Vorgänger ich beim Erfinden hatte. Von 1988 bis 1992 war ich Vorsitzender des
HPV Deutschland..
1994 beschloß ich, DAS Liegerad zu verbessern, beendete 27 Jahre Tätigkeit im Arbeitsschutz mit einer Beurlaubung ohne Bezüge und entwarf und baute in den folgenden Jahren ungefähr 100 verschiedene Lieger - Prototypen, kurz und lang, mit 2, 3 und 4 Rädern, mit Lenker oben und unten, mit Gitter- und Einrohrrahmen, rund und eckig, mit Sitzhöhen zwischen 700 und 180 mm, für Gesunde und Menschen mit ganz speziellen Behinderungen.
Eine ganz große Liebe habe ich nach wie vor zu den Bergen. Das Klettern, früher hauptsächlich auf Klettersteigen in den Dolomiten, ist inzwischen wegen mangelnder Kondition und Gelenkproblemen nur noch Erinnerung.
Reine Erinnerung ist inzwischen meine Windsurfphase, 1974 , als ich mein erstes Brett kaufen wollte, mußte ich dem Sporthändler noch erklären, was ich meinte. Später baute ich erst 2 Bretter aus Holz und danach mit Kollegen 12 aus GFK. Dazu gehörte das "größte Segel" (damals, ca. 9 qm) und das "längste Schwert Süddeutschlands". In der Biskaja sammelte mich in einem Sturm mal die Küstenwache ein und in der Ägäis wäre ich beinahe an das Ende meiner irdischen Laufbahn überhaupt gelangt.
Auch an dem uralten Menschheitstraum, nämlich fliegen wie ein Vogel, kam ich nicht vorbei. Nach kurzen Ausflügen mit Segelflugzeug und Sportmaschine begann ich 1975 in Cortina einen Drachenflugkurs, den ich aber abbrach, weil meine Töchter ans Meer wollten. Eine Fortsetzung unterblieb, weil ich meiner Frau die damit für sie verbundenen Ängste ersparen wollte.
Ab etwa 1975 begann ich mich, wahrscheinlich als "Spätfolge" eines dramatischen und außerordentlich schmerzhaften Einschnitts in meinem Leben mit psychologischen und spirituellen Themen theoretisch und praktisch auseinander zu setzen. Im Verlaufe dieser Entwicklung arbeitete ich u. a. auch 3 Monate in der Findhorn - Lebensgemeinschaft in Schottland. Der Aufenthalt dort und viele Kurse in der "Neumühle" im Saargebiet haben meine Lebenseinstellung stark beeinflußt.
1998 wurde allmählich das Gefühl stärker, daß ich so ungefähr alles im Liegeradbereich ausprobiert hatte und daß allmählich etwas Neues angesagt sei. Bei einem Besuch von Thomas Senkel erzählte er von seinem Tauschring in Würzburg, und da war schnell klar, so etwas machen wir auch bei uns in Grünwettersbach. Auch die Zeit des Tauschrings, die uns unzählige wertvolle Begegnungen und Erfahrungen brachte, ist inzwischen zu Ende. Mit großem Interesse befasse mich mit immer noch mit den Hintergründen unseres Wirtschafts- und Finanzsystems.
Seit 2005 arbeite ich in der SeniorInnengruppe ZAG (Zukunft alternativ gestalten) in Ettlingen mit.
Last, but not least: Bei allen meinen inneren und äußeren Unternehmungen und Abenteuern ist mir seit mehr als 40 Jahren meine Frau Katharina eine tatkräftige, begeisterungsfähige und liebevolle Begleiterin, meine ganzen Liegeradaktivitäten z. B. hat sie mir überhaupt erst ermöglicht;