Hilfsantriebe für Fahrräder (HA) 22. 3. 10
1 Kurzübersicht für
Einsteiger
2 Pedelec für wen?
3 Kraftquellen
4 Formales
5 Kraftübertragung
6 Lieferanten und sonstige Adressen
7 Steuerung
8 Rekuperation
1 Übersicht für Einsteiger
Die meisten Elektrofahrräder gleichen sich in folgenden Punkten
Motorleistung 250 Watt
Abschalten der Unterstützung bei 25 km/h
Ünterstützung nur, wenn man tritt
Betriebsspannung 36 Volt (einige auch 24 Volt, kein wesentlicher Unterschied im Betrieb)
Die Hauptbauarten
Kettenantrieb (der Motor greift mit einem Ritzel in die Fahrradkette ein)
Beispiele: Flyer, Kalckhoff, Raleigh, Kettler, Rixe, alle mit Panasonic – Antrieb. Diese Bauart bietet an starken Steigungen, bei hoher Last und Anhängerbetrieb den Vorteil, dass der Motor die Fahrradschaltung mit benutzt und dadurch immer in einem günstigen Drehzahlbereich gehalten werden kann
Motor in der Nabe (hinten oder vorn, wobei die Unterschiede im Fahrverhalten
gering sind)
Vorteile Frontmotor
hinten Ketten- oder Nabenschaltung möglich, bei Akku hinten ausgewogene
Gewichtsverteilung
Vorteile Heckmotor
Motor
unauffälliger, in Extremsituationen bessere Traktion
Akkus
Verwendet werden fast ausschlie0lich Lithium – Ionen Akkus, die bei gleicher Leistung am leichtesten sind und keinen Memory – Effekt aufweisen
Die Reichweite mit einer Akkuladung hängt ab von der Akkugröße, der Topografie, dem eigenen Leistungseinsatz, der Auslegung der Steuerung (mehr auf starke Unterstützung oder auf längere Reichweite), dem gewählten Modus, der Außentemperatur und dem Gesamtgewicht. Im Sommer in der Ebene kann ein leichter, fleißiger Treter durchaus mal 100 km erreichen, während bei einem schweren oder schwachen Menschen im Winter in den Bergen schon mal nach 10 km Schluß sein kann. Im allgemeinen kann man mit 20 – 30 km Reichweite unter „normalen“ Umständen rechnen. rechnen
Bausätze zum Umbau eines normalen Fahrrads bieten u. a. an
Ansmann
ElfkW
Akkurad (Kettenantrieb)
Addressen weiter unten
2 Elektrofahrrad für wen?
Das Elektrofahrrad hat in der letzten Zeit einen beachtlichen Aufschwung
genommen, Es wird das normale Fahrrad sicher nicht verdrängen, aber nach meiner
Einschätzung den Interessentenkreis enorm erweitern. Sicher wird es immer
sportliche Menschen geben, denen ihre eigene Leistung vollauf genügt, aber die
Puristen unter ihnen sollten bedenken:. Irgend jemand hat nach meiner
Erinnerung mal ausgerechnet, daß die Dusche nach einer anstrengenden Radtour
mehr Energie verbraucht als ein Hilfsmotor, von einem Flug nach Mallorca gar
nicht zu reden
Besondere Bedeutung haben die sogen. Pedelecs
(von engl. Pedals - Electro,
Beschreibung siehe unten)
Für wen Elektrofahrräder
interessant sein können, sieht man in der folgenden Zusammenstellung, die sich
an eine Seite von www.leichter-fahren,
anlehnt.
Für wen könnte ein Elektrofahrrad DIE LÖSUNG sein?
In Mittelgebirgslage gibt es viele
Wohngegenden, die am Hang oder auf dem Berg liegen. Bewohner dieser Wohngebiete
oder Dörfer werden oft dadurch vom Radfahren abgehalten, dass sie auf dem
Heimweg große Steigungen bewältigen
müssen. Hier ist ein Elektro-Fahrrad eine wertvolle Hilfe. Es ermöglicht auch Untrainierten, wieder mehr Fahrrad zu
fahren.
Bis 20 Kilometer pro Fahrstrecke zur
Arbeitsstelle ist ein Pedelec gut einsetzbar. Aufgrund des dichten
Berufsverkehrs ist man häufig sogar schneller als mit dem Auto - schneller als
mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowieso. Und: man bekommt täglich genug Bewegung.
Auch ein Bankangestellter kann mit einem
Pedelec zur Arbeit fahren - ohne zu schwitzen. Der Anzug bleibt sauber, weil
die meisten Elektro-Fahrräder über einen komplett geschlossenen Kettenkasten
verfügen.
Viele werden heute durch Gelenkbeschwerden,
Herz-/Kreislauferkrankungen, Durchblutungsstörungen oder sonstige Handicaps vom
Radfahren abgehalten. Da der Kraftaufwand und die Gelenkbelastung deutlich
geringer ist als bei herkömmlichen Fahrrädern, kann ein Elektro-Fahrrad den
Aktionsradius und die Mobilität wesentlich erhöhen. Die Gelenke werden geringer
belastet als beim Laufen - denn das Körpergewicht lastet nicht darauf. Selbst
ein Einsatz in der Rehabilitation nach einem Herzinfarkt ist denkbar. Fragen
Sie jedoch zuerst Ihren Arzt.
z. B. mit einem langen, steilen Schulweg.
Häufig müssen Eltern heute Ihre Kinder zur Schule fahren und abholen. Da es für
Pedelecs weder Altersbeschränkungen noch Führerscheinpflicht gibt, dürfen auch
Kinder und Jugendliche diese Elektro-Fahrräder fahren.
Mit einem Kind im Kindersitz oder einem angehängten Kinderfahrrad wird es schon beschwerlich, Steigungen zu erklimmen. Das gleiche gilt für einen angehängten Kinder- oder Lastanhänger. Mit einem Elektro-Fahrrad sind alle diese Einsatzfälle deutlich leichter zu bewältigen - sei es auf dem Weg zum Kindergarten oder für den Sonntagsausflug.
Heute haben die meisten mit Übergewicht zu
kämpfen. Sport zu treiben fällt oft schwer, da es schnell zu Gelenkbeschwerden
führt. Da die Gelenke beim Radfahren nicht das Körpergewicht zu tragen haben,
ist es optimal für Übergewichtige. Da das Radfahren an längeren Steigungen aber
mit herkömmlichen Fahrrädern zu große Kraftanstrengungen erfordert, ist hier
ein Elektro-Fahrrad die bessere Lösung. Auch mit Übergewicht - mit einem
Pedelec macht das Radfahren wieder Spaß!
Auch zur Gewichtsreduktion
durch Bewegung sind Elektro-Fahrräder optimal geeignet. Die Fettverbrennung
und der Effekt auf das Herz-/Kreislaufsystem sind im sog. aeroben Bereich des
Stoffwechsels optimal. Der aerobe Bereich liegt je nach Konstitution und
Fitness bei einem Puls von etwa 180 minus Lebensalter +/- 5% (Richtwert!)
Mit einem
herkömmlichen Fahrrad können Übergewichtige in unserer bergigen Gegend nur
schwer in diesem Bereich bleiben - schnell steigt der Puls auf Werte über 170.
In Verbindung mit einer Pulsuhr ist es mit einem Elektro-Fahrrad leicht
möglich, im aeroben Bereich zu bleiben und die Fettverbrennung zu optimieren.
Je nach Belastung kann die Motorleistung erhöht oder reduziert werden. So
können Fahrten mit einem Elektrofahrrad eine effektivere Wirkung auf die
Gesundheit haben als Fahrten mit einem herkömmlichen Fahrrad.
Ab 40 beginnen meist die ersten Wehwehchen
und man ist nicht mehr so leistungsfähig wie in den jüngeren Jahren. Auch haben
viele ab diesem Alter ein zunehmendes Übergewichts-Problem. Generell haben
viele heute zu wenig Bewegung. Laut einer WHO Studie von 2005 ist
Bewegungsmangel und die davon ausgelösten Krankheiten in den Industrienationen
die Todesursache Nummer 1.
Ein Pedelec kann dafür sorgen, dass man mehr
Bewegung bekommt. Denn auf einmal macht das Radfahren wieder Spaß. Man hat
Bewegung ohne sich zu sehr plagen zu müssen.
Pedelecs haben je nach Typ eine Reichweite
von bis zu 130 Kilometern. Dies ermöglicht lange Radtouren ohne Überanstrengung.
So weit waren Sie noch nie!
Wenn Menschen mit sehr unterschiedlicher
Kondition gemeinsam Touren unternehmen, besteht vor allem in den Bergen die
Gefahr, dass sich die Schwächeren aus Rücksicht übernehmen oder die Stärkeren
sich langweilen. Pedelecs können sehr gut eine schwächere Kondition ausgleichen.
Mit einem Pedelec können Sie auch ohne
Führerschein motorisiert mobil sein. Gleichgültig, ob Ihnen die Fahrerlaubnis
entzogen wurde oder ob sie nie eine hatten. Ein Pedelec innerhalb der
gesetzlich festgelegten Grenzen darf von jedem ohne Altersbegrenzung und ohne
Führerschein gefahren werden.
Das Auto wird immer teurer: die Benzinkosten
steigen, die TÜV-Gebühren steigen, ebenso die Versicherungsbeiträge. Immer mehr
Menschen werden heute gezwungen, ihre Mobilitätsausgaben zu überprüfen und zu
reduzieren.
Ein Pedelec hat nur geringe laufende Kosten -
selbst wenn der Strompreis kräftig steigen sollte, fällt das nur wenig ins
Gewicht, denn ein Pedelec braucht nur ca. 1 - 2 % der Energie eines Autos. Alle
weiteren Kosten wie Steuern, Versicherung, TÜV-Gebühren usw. entfallen
komplett.
Denken Sie mal darüber nach: Vielleicht
können auch Sie auf einen Zwei- oder gar Erstwagen verzichten? Es spart
erhebliche Kosten und hat noch viele weitere Vorteile:
Sie tun etwas für Ihre Gesundheit und haben Spaß dabei.
3. Formales
Die vor einigen Jahren eingeführte
Regelung über "Pedelecs" (Fahrräder mit elektrischen
Hilfsmotor) hat eine große Klärung und
Erleichterung gebracht. Wenn ein Antrieb
- maximal 250
Watt abgibt,
- spätestens bei
25 km/ keine Leistung mehr abgibt
- nur arbeitet,
wenn der Fahrer tritt
dann bleibt das damit ausgerüstete
Fahrrad ein Fahrrad und man braucht keinen Mopedhelm, keine Versicherung, keine
Altersbeschränkung und keine Zulassung.
Das "E-Bike" als Alternative kann auch ohne Treten gefahren werden, hat einen "Gasdrehgriff",
darf maximal 20 km/h erreichen, darf ohne Helm gefahren werden, braucht aber
eine TÜV – Zulassung und ein Versicherungskennzeichen.
Einige Firmen, z. B. Lohmeyer, Biketec
und Riese und Müller bieten inzwischen Fahrräder an, die beim kräftigen
Mittreten bis 45 km/h erreichen, und das dank einer Gesetzeslücke ganz legal.
Juristisch praktisch
hoffnungslos wird es, wenn man versucht, ein Fahrrad mit Verbrennungsmotor
zu legalisieren. Ich habe es beim lokalen TÜV, einigen anderen TÜV Prüfstellen,
bei der TÜV Typenprüfstelle Baden Württemberg, bei der Dekra, beim
Innenministerium BW versucht, inzwischen habe ich alle diesbezüglichen Projekte
aufgegeben, auch deshalb, weil durch die neuen LiIon Akkus das Problem der
Reichweite bezw. des hohen Gewichts von E – Antrieben sehr entschärft wurde.
4 Kraftquelle
4.0
Elektromotoren
Der Hauptvorteil der E – Motoren sind die hohen Wirkungsgrade, der niedrige
Geräuschpegel und die fehlenden Abgase vor Ort. Wirklich umweltfreundlich ist
ein E – Antrieb nur dann, wenn man den Strom bei einem guten Ökostromanbieter bezieht, z. B. bei EWS (Elektrizitätswerke
Schönau) Die teilweise verwendeten Getriebe können allerdings nervende Heul-
oder Schabtöne erzeugen, vor allem wenn sie im Vorderrad eingebaut sind, wo
man sie besser hört.
4.1 Elektromotor ohne Steuerung
Diese Lösung kommt heute nur noch in Eigenbauten vor. Es gibt nur 2
Stellungen: Null und "Vollgas". Um den Anfahrruck zu vermeiden, muß
man vor dem Einschalten des Motors das Rad erst mal auf Touren bringen ( ca 10
km/h). Nach meinen Erfahrungen kann man sich bei niedrigen Leistungen – in
meinem Fall damals z. B. 170 Watt- darauf aber durchaus einstellen
4.2 Elektromotor mit Steuerung
Dies ist heute die Standardausführung. Das Hauptkennzeichen einer guten
Steuerung ist das sanfte Einsetzen des Motors. Außerdem muß sie die Einhaltung
der für „Pedelecs“ geltenden Vorschriften garantieren. Über einen Geber wird
meist die Raddrehzahl gemessen. Die Tretfrequenz wird meist über Magnete an
einer Tretkurbel und entsprechende Sensoren gemessen. (Details weiter unten)
4.3 Verbrennungsmotor
Ein kg Benzin enthält ungefähr 12 kWh Energie. Auch wenn man den niedrigen
Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren berücksichtigt (etwa ein Drittel von guten
E- Motoren), ist dies einfach unschlagbar. Bleibatterien enthalten etwa
0,03 kWh je kg Batteriegewicht. Ein Problem sind die Abgase von
Zweitaktmotoren, welche durch das ständig mit verbrennende Schmieröl
wahrscheinlich um Größenordnungen gesundheitsschädlicher als Autoabgase sind.
Inzwischen gibt es aber (m. W. nur von Honda) einen winzigen Viertakter, der
für tragbare Geräte, z. B. Motorsensen gedacht ist. Er hat 22 ccm Hubraum,
leistet 740 Watt bei 7000 U/min und wiegt 3,3 kg. Honda ist ganz stolz auf diese "Uhrwerke", die in
jeder Lage laufen, nur reichlich halb so viel Benzin verbrauchen, wie ein
vergleichbarer Zweitakter (250 g/PSh bei 6000 U/min) und 12 Patente enthalten,
z. B. auf eine Nockenwelle aus Kunststoff mit nur einem Nocken.
Ich hatte diesen Motor
über einen Zahnriemen - Antrieb erst 1: 2,4 später 1: 3,75 mit einer Reibrolle
versehen und in ein Eigenbau - Liegerad eingebaut
5 Kraftübertragung
Die am häufigsten angewendeten Prinzipien sind folgende
5.1 Der Motor ist in eine stark
vergrößerte Vorder- oder Hinterradnabe
eingebaut und treibt diese über ein Getriebe,
meist Zahnradgetriebe und Freilauf,
Beispiele Heinzmann, ElfkW, SRAM (nur Hinterrad mit 5Gangnabenschaltung),
Bafang, Tongxin u.a. oder über Zahnriemen,
Beispiel Schachner; der Tonqxin arbeitet mit einer Art Planetengetriebe, aber nicht
mit Zahnrädern, sondern mit Drehkörpern, welche die Kraft über Reibung
übertragen.
5.2 Der Motor treibt die Nabe getriebelos an, (kein Freilauf
erforderlich) Beispiele BionX ,
Cristalyte , Kasbauer, Nine Content
5.3
Der Motor treibt über Tretlager
und Tretkette das Hinterrad, Beispiel Yamaha, sehr kompakte Antriebseinheit
mit dem Nachteil, daß beim Betrieb ohne Motor ein Teil des Getriebes mit
getreten werden muß
5.4 Der Motor greift über ein
Freilaufritzel direkt in die Fahrradkette ein,
Beispiele Lohmeyer und der
Panasonic –Antrieb, eingebaut z. B. bei Biketec , Kalkhoff, Victoria, Rixe, Raleigh
u. a., Hauptvorteile, praktisch keine zusätzliche Reibung beim motorlosen
Betrieb und viel Schub bei niedrigen Geschwindigkeiten, weil der Motor die
Schaltung mitbenutzt.
Noch eine persönliche Bemerkung zu Kettenantrieben
Nabenmotoren haben, den Vorteil einen unübertrefflichen Einfachheit und besonders in der getriebelosen Ausführung eines niedrigen Geräuschpegels (bei 8 km und Leistungsstufe 4 brummte und vibrierte mein BionX allerdings ganz schön). Für Betrieb in den Bergen, besonders bei schwacher Kondition, ist dies aber gegenüber der Tatsache abzuwägen, dass Elektromotoren bei sehr niedrigen Drehzahlen einen schlechten Wirkungsgrad haben. Außerdem besteht bei längeren Steigungen die Gefahr, dass der thermische Schutzschalter, so vorhanden, den Motor wegen Überhitzung abschaltet. Leistung ist halt im Prinzip Drehzahl x Drehmoment, und Drehmoment bedeutet beim E – Motor Strom, d. h. bei niedriger Drehzahl kann der Nabenmotor die 250 Watt , wenn überhaupt, nur mit sehr hohen Strömen liefern. Bei Kettenantrieb dagegen kann man den Motor immer im günstigsten Bereich halten.
Daneben gibt es noch folgende
Möglichkeiten
5.5 Reibrolle
die einfachste Lösung, bei abgehobenem Motor keinerlei zusätzliche Reibung. Der
Übertragungswirkungsgrad ist wahrscheinlich schlecht und bei Regen neigt die
Rolle zum Durchrutschen. Als Reibrolle habe ich erst ein Zahnrad mit sehr
kleinem Modul verwendet, wie es m. W. auch die Fa Lohmeier verwendete. Später
habe ich eine modifizierte Keramikrolle aus dem Velosolex mit 40 mm Durchmesser
verwendet, ein grober Schleifkörper wäre wohl auch brauchbar. Der
Wirkungsgrad hängt sehr stark vom Reibrollendurchmesser ab, unter 40 mm halte
ich für ungünstig. Große Reibrollen erfordern allerdings auch wieder größere
Übersetzungen. Auch der Anpreßdruck ist wichtig. Gut ist entweder die
Möglichkeit, ihn in 2 Stufen einstellen zu können oder gleich eine stufenlose
Verstellung
5.6 Kette aufs
Hinterrad
Man braucht mindestens einen Freilauf im Motorritzel, dann läuft die Motorkette
aber immer mit. Besser wäre ein Freilauf im Kettenblatt im Hinterrad, der aber
schwierig zu realisieren ist. Eine Lösung mit Getriebe und Kette hatte Hercules
bei der Elektra gewählt, ähnlich Akkubike.
5.7 Zahnriemen aufs
Hinterrad
Das unter 5.2 Gesagte gilt sinngemäß.
5.8 Kette auf
Zwischenwelle
Diese Lösung habe ich mal bei einem Langlieger gewählt. Tretantrieb und Motorantrieb
gehen zunächst auf ein Freilaufritzel auf der Zwischenwelle, von da mit einem
starren Ritzel zum Hinterrad. Vorteile: der Motor profitiert von der Schaltung
und arbeitet immer im optimalen Drehbereich und die Übersetzungen von Motor und
Tretantrieb können unabhängig voneinander in weitem Bereich verändert werden.
5.9 Kette aufs
Tretlager
Diese Lösung habe ich ungefähr 1998 zusammen mit dem Solarmobilverein Karlsruhe
ausprobiert. Man braucht ein Tretlager mit 2 Kettenblättern auf einem Freilauf
und einen weiteren Freilauf auf der Motorwelle. Ein Tretlager mit Freilauf gabs
früher mal bei Shimano und ich hatte noch 2 Stück aufgestöbert. Großer Vorteil
auch hier: der Motor profitiert von der Schaltung und größere Freiheit in den
Übersetzungen.
Anfahrhilfe
Zur Erleichterung des Anfahrens, vor
allem am Berg, wird z. T. eine Steuerung gewählt, welche bis zu einer
Geschwindigkeit von 6 km/h Motorantrieb ohne Treten ermöglicht. Manche
Ausführungen des Flyers und des BionX haben
einen kleinen Hebel, mit dem man sich z. B.
beim Schieben im Gelände motorisch helfen lassen kann.
5.10 als Schubanhänger
Auch das habe ich ausprobiert. Für meinen Fall besonders bestechend: ich wohne
in einem Dorf 8 km von Karlsruhe entfernt und 150 m höher gelegen. Wenn ich mal
nach Karlsruhe mußte und gerade nicht gut drauf war, nahm ich den Schubanhänger
und deponierte ihn am Fuß unseres Hausberges und hatte dann für die
Stadtfahrten ein unbeschwertes Fahrrad. Etwas Aufwand bedeutet es, die
Bedienung der Steuerung leicht demontierbar und gut erreichbar nach
vorn zu verlegen. Da mein Motor nur 150 Watt hatte, habe ich ihm das
Leben noch mit einer Dreigangnabenschaltung im Hinterrad erleichtert. Auf eine
Regelung habe ich verzichtet und Schalter für die Nabe und Aus/ein-Schalter auf
einem Blech vereinigt, das mit einer Flügelmutter gerade noch erreichbar am
Schwingenlager (der Zugmaschine) befestigt wurde. Wenn der Anhänger zu leicht
ist, beginnt er bei starkem Schub und unebener Straße zu springen.
5.11 Den leichtesten (ohne
Akku 900g) und unauffälligsten Antrieb
bietet die Fa Gruber an. Der Motor steckt im Sattelrohr (mit. Durchmesser
31,6mm) und treibt die Spezial – Pedalachse über ein Kegelradpaar. Der ca 1000g
schwere LiIon Akku hat 30 Volt und 0,45 Ah. und verschwindet in der
Satteltasche. Das Ganze kostet ca 2000 Euro.
6 Einige Lieferanten und sonstige Adressen
Heinzmann, am Haselbach 1, 79677 Schönau, Tel 07673 82080, Email
info@heinzmann.de
(In Vorder- oder Hinterradnabe eingebaute Getriebemotoren mit verschiedenen
Übersetzungen, für Räder von 400 bis 700 mm Durchmesser)
Lohmeyer Leichtfahrzeuge, Tel.02242 81760,
www.leichtfahrzeuge.de inzwischen www.akkurad.com
Antriebe mit Eingriff ins Tretlager,
auch komplette Fahrzeuge, darunter ein schnelles Liege-Elektro- Moped, sowie
das Dreirad mit selbsttragender Alu – Karosserie "Alleweder", seit
2008 auch in Kunststoffausführung mit recht bequemem Einstieg
www.das-elektrorad.de
, Inh. Frank Scheftlein, früher Baden-Baden jetzt China, engagierter und kompetenter Versandhandel für
diverse chinesische Nabenmotoren, Steuerungen und Ersatzteile, (Bafang, FWF,
Puma u. a.)
Sram www.sram.com baut einen Hilfsantrieb um die Hinterradnabe mit 5 Gängen herum
elfKW in
Wien vertreiben u. a. einen nach
ihren Vorgaben in China gebauten Nabenmotor in verschiedenen Ausführungen mit
hohem Drehmoment und alle zugehörigen
Komponenten
Wanderfalke Schubanhänger, Tel o89 8571991
Extraenergy, Koskauerstr. 98. 07922 Tanna, Tel 036646 27094,
www.extraenergy.org
(eine private Organisation, die sich sehr um die weitere Verbreitung von
Elektrofahrzeugen bemüht)
Seit 2004 (?) bietet auch Cabbike , Reinhold
Schwemmer, Strohmühle, 35444 Biebertal, Tel 609806892, einen
Schubanhänger an.
J.
Kasbauer, Hofötzer Str. 34,
A4783 Wernstein, Mail post@elektroantrieb.at
bietet verschiedene Drehstromantriebe an
Buchner H. - Klein Antriebe Unteraumühlweg 8 5400 Hallein
Österreich Tel: 0043 6245 88982
e-mail: akku@akkubike.com baut einen sehr leichten Anbausatz (950
g mit Getriebemotor, Kette und Antriebsscheibe), der über eine Kette das
Hinterrad antreibt , mit 12
V Bleibatterie 294 €, soll eine
Schubkraft von 10 kg entwickeln
HP Velotechnik baut ab 2008 auf Wunsch den BionX – Antrieb in ihre Räder ein. Angekündigt ist darüber
hinaus, dass als Partner für diesen Antrieb Herr Werner Schiller, Tel. 08131
351411, Email office@bionX.ca fungieren soll.
BOBTEC, Ringstr.21;
D-88697 Bermatingen, Tel/Fax +49 (0)-7544-9121-38 (AB); -18, mail: bobjuergensmeyer@aol.com, www.bobtec.de liefert die
Crytalite – Nabenmotoren in verschiedenen Ausführungen
“Leichter fahren“, ein Fachgeschäft
für Elektro-Leichtfahrzeuge in 35713 Eschenburg, Ortsteil
Simmersbach, Winkelstr. 1, www.leichter-fahren.de
(schöne und informative Homepage) ,info@leichter-fahren.de
Tel 02774-918477, .liefert Elektro –
Räder der Firmen Kalkhoff, Hartje, Giant, Viktoria und auch den BionX Bausatz
Spezialbikes, liefert u. a. den Bafang Radnabenmotor für Vorder- oder Hinterrad und die zugehörigen Steuerungen und Akkus, www.spezialbikes.at
Gruber Assist, www.gruberassist.com vertreibt den oben beschriebenen sehr leichten Antrieb
Novosport liefert
Radnabenmotoren mit allen zugehörigen Komponenten incl. LiIon Akkus für die
Nachrüstung von Fahrrädern 16" bis 28 " , www.novosport.de
Ansmann liefert einen sehr guten, starken und leisen Vorderradmotor, leider recht teuer, ca 1100€ als Bausatz
7 Steuerung
Der Pedelec – Markt ist in der letzten Zeit
regelrecht explodiert, so dass es schwierig ist, einigermaßen den Überblick zu
behalten. Die wichtigsten Ausführungen sind folgende:
1 die
Elektronik misst das vom Fahrer in die Tretlagerachse eingeleitete Drehmoment
und die Trittfrequenz, Beispiel der
Panasonic – Antrieb im Flyer von Biketec, Victoria u. a. Gemessen wird das
Drehmoment übrigens über einen weltweit patentierten kontaktlosen
Drehmomentsensor; die Tretfrequenz wird an der Motor – bezw. Getriebewelle
gemessen
2 Die
Elektronik misst den Kettenzug und die Geschwindigkeit, Beispiel BionX
3 Die
Elektronik kontrolliert, ob der Fahrer tritt und der Fahrer kann dann
über Drehgriff den Unterstützungsgrad bestimmen,
Beispiel Heinzmann und Lohmeyer
Bei 1, 2 und
eingen anderen kann der Fahrer durch Wahl verschiedener Programme den
Unterstützungsgrad beeinflussen Der BionX hat 4 Programme, bei denen zwischen 25
und 200% (in der Ausführung HT bis 300 %) entweder Leistung addiert oder im Regenerationsmodus gebremst
und rückgeladen wird. 200% bedeutet z. B., wenn der Fahrer 80 Watt einsetzt,
legt der Motor 160Watt dazu.
Ein Problem bei den Steuerungen nach 1 und 2 ist die Abhängigkeit der
Unterstützung vom menschlichen
Leistungseinsatz für schwache FahrerInnen: gerade, wer wenig Leistung aufbringen kann,
bekommt auch wenig geholfen.
Bei Heinzmann, Lohmeyer und den meisten chinesischen Einbausätzen kann
der Fahrer über den Drehgriff jeweils soviel Watt abrufen, wie er braucht – und
wie der Motor bei dieser Drehzahl überhaupt leisten kann. Dies gibt dem Fahrer
die meisten Möglichkeiten, er kann z. B. jederzeit genau die Tretfrequenz
wählen, die ihm sympathisch ist), beinhaltet dafür die Versuchung, oft mit viel
Unterstützung zu fahren und so den Akku schnell leer zu fahren oder auch nur
ohne nennenswerten Krafteinsatz zu treten.
In „Radfahren aktiv“ 08-9/10 wird über einen Sensor berichtet, der den
Krafteinsatz des Fahrers über die Verbiegung eines speziellen Ausfallendes
misst.
8 Rekuperation
Darunter versteht man das Umschalten des Motors zum Generator beim
Bremsen oder bergab. Manche Motoren wirken beim Überschreiten einer bestimmten
Geschwindigkeit automatisch als Generator, z. B. Crystalite, eine Lösung, die
bei schnellen Fahrern nicht unbedingt Begeisterung auslöst. Als günstiger sehe
ich es an, wenn die Generatorwirkung nur beim Bremsen automatisch, beim
Bergabfahren aber nur auf Wunsch einsetzt. Gut ist dies m. E. bei BionX gelöst.
(siehe unten) Der Effekt an Verlängerung der Reichweite wird allerdings oft
überschätzt.